Fuchs und Igel bei den Löwen

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Der mächtige, alte Löwe hatte hier am Platz das Sagen, er war der Silbernacken unter seinesgleichen. Hart und fair war sein Charakter.

Die jungen Löwen seines Rudels standen unter ihm und regelten das Miteinander zwischen den Tieren.

Eines Tages kam der Igel zum jüngsten Löwen und bat um ein Gespräch.

„Höre junger Löwe“, sprach der Igel, „mir geht es gar nicht gut. Ihr nehmt mir zu viel meiner Ernte für die Gemeinschaft der Tiere. Ich habe nicht genug für mich und meine Familie.“

„Was kann ich tun, um dir zu helfen?“, sprach der jüngste Löwe.

Der Igel schlug vor: „Prüft meine Ernte und meinen Bedarf und wenn’s nicht passt, so nehmt erstmal weniger von mir. Sobald ich mehr habe, könnte ihr für die Gemeinschaft der Tiere mehr nehmen. Und ich bitte euch: Lasst uns künftig offen reden und meine Abgaben anpassen.“

Der alte Löwe hörte das und der jüngste Löwe merkte es sich. Sodann sprach der jüngste Löwe mit dem Fuchs, der auch um eine Unterredung bat.

„Höre junger Löwe“, flüsterte der Fuchs, „mir geht es gar nicht gut. Ihr nehmt mir zu viel meiner Ernte für die Gemeinschaft der Tiere. Ich habe nicht genug für mich und meine Familie.“

Auch ihn fragte der jüngste Löwe: „Was kann ich tun, um dir zu helfen?“

Der Fuchs schlug flüsternd vor: „Wenn ich dir einen Teil meiner Ernte für deine Familie gebe, kannst du mich dann aus der Liste streichen?“

Auch das hörte der alte Löwe und brüllte auf: „Während der Igel mit Offenheit warb, um zu bestehen, willst du listiger Reineke schamlos betrügen, um dir Vorteile aus der Gemeinschaft zu verschaffen. Geh! Schäm und schleich dich. Dem Igel aber sei die Bitte gewährt.“

♦ Die Reibung in der Kommunikation darfst du ölen, aber die Verantwortlichen nicht schmieren. ♦

FuchsIgelLoewe_final

Eine Fabel von Dr. Ingo Hoffmann, Wuppertal im März 2015.

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