Triefnass und betrübt kam der Hund zu der Eule und klagte sein Leid.
„Ach Eule, wie ruhig sitzt du da, wie gemächlich und unbeschwert ist dein Leben. Ich trauere nach diesem Glück, dass auch mir einst hold. Mit meiner Holden liege ich nun dauernd im Streit und alles Heimelige liegt in Scherben.“
Das Blätterdach schützte die Eule auf ihrem Stein vor dem Regen. Ihre wachen Augen strahlten Ruhe aus.
„Wenn die Zeit rückwärts laufen würde, was fändest du dann vor?“
Der Hund blickte zur Eule hinauf, Wasser tropfte von seinem Fell.
„Ich würde im Regen trocknen und stünde doch vor den Scherben meines Lebens.“
Ein erster Sonnenstrahl lugte durch die Wolken und wärmte die Eule.
„Denk weiter. Wären die Scherben dann nicht auch die Vergangenheit und der heile Napf des Lebens das Glück am Ende?“
Die letzten Regentropfen benetzten das Fell des Hundes, auch ihn umschmeichelte ein Sonnenstrahl.
„Dazu muss die Zeit nicht rückwärts laufen, ich kann die Scherben auch kleben.“
„Eben! “
♦ Jeder ist seines Glückes Schmied. ♦
Eine Fabel von Dr. Ingo Hoffmann, Wuppertal im August 2020.